Zur Zeit nicht lieferbar
Heile Dich selbst
Ein ausbalancierter Stoffwechsel und ein intaktes Mikrobiom sind die Basis für eine stabile Gesundheit. Auch bei scheinbar chronischen Leiden wie Migräne, Schwindel, Müdigkeit, Reizdarm oder Endometriose wird Heilung möglich, wenn wir den Körper von Toxinen und Parasiten befreien und ihn mit potenten Nährstoffen wieder aufladen. Das umfassende medizinische Detox-Programm von Kultautor Anthony William setzt genau hier an: Es liefert individuelle Strategien, die auf die verschiedenen Entgiftungstypen zugeschnitten sind. Ihnen allen gemeinsam sind besondere Obst- und Gemüsesorten mit therapeutischer Wirkung sowie kluge Vitamin- und Nahrungsergänzungsmittel-Strategien, die bei den wirklichen Ursachen und nicht bei den Symptomen ansetzen. Natürlich spielen auch William-Klassiker wie die Tiefenreinigungs-Morgenroutine, 3:6:9-Leberreinigung, Selleriesaft und der Metall-Detox-Smoothie wieder eine tragende Rolle. Dieses Buch heilt! Vierfarbig, mit 75 Rezepten und Beispielmenüs.
Inhalt
Vorwort von Dr. Ilana Zablozki-Amir ................................... 8
Erster Teil: Entschlackung tut not
1. Reinigungskuren aus höherer Quelle .................... 15
2. Wie es zum Burn-out kommt ... 38
3. Was wirklich in unserem Körper vorgeht ................... 42
4. Unser Mikrobiom ............ 69
5. Intermittierendes Fasten: Was es damit auf sich hat ..... 79
6. Entsaften oder nicht? ......... 85
7. Ungeeignete Nahrungsmittel ... 93
8. Welche Reinigungskur ist die richtige für mich? ........... 131
Zweiter Teil:
Die 3-6-9-Reinigung – Schutz des Lebens
9. Anlage und Wirkungsweise der 3-6-9-Reinigung ......... 156
10. Die ursprüngliche 3-6-9-Reinigung ............ 160
11. Die vereinfachte 3-6-9-Reinigung ............ 185
12. Die erweiterte 3-6-9-Reinigung ............ 206
13. Die Wiederholung der 3-6-9-Reinigung ............ 220
14. Der Übergang zur Normalität nach der 3-6-9-Reinigung ..... 226
Dritter Teil:
Weitere lebensrettende Medical-Medium-Reinigungskuren
15. Die Anti-Erreger-Reinigung .... 230
16. Die Morgen-Reinigung ....... 237
17. Die Schwermetall-Detox-Kur ... 243
18. Monodiät-Reinigungskuren .... 255
Vierter Teil:
Alle Tricks und Knife für Ihre Reinigungskur
19. Grundregeln für den Ablauf der 3-6-9-Reinigung ......... 290
20. Die Selbstheilungskraft des Körpers ................... 311
21. Abwandlungen und Alternativen ................ 339
22. Menübeispiele für die 3-6-9-Reinigung ............ 349
23. Rezepte ................... 362
Fünfter Teil:
Spiritueller Rückhalt und Heilsames für die Seele
24. Trost für die Benachteiligten und ein Wort an die Kritiker ... 520
25. Die emotionale Seite der Entschlackung .............. 541
26. Das Leben wieder selbst in die Hand nehmen ......... 566
Sechster Teil:
Die Ursachen kennen und wissen, was zu tun ist
27. Was Sie über Nahrungsergänzungen wissen müssen ... 580
28. Medical-Medium-Stoß-therapien .................. 593
29. Die wahren Ursachen Ihrer Symptome und die Dosierung der Nahrungsergänzungsmittel .. 597
Anhang Dank ........................................................... 690
Wissenswertes zur Beschaffung der Mittel ............................... 694
Sachregister ...................................................... 696
Rezeptregister ..................................................... 703
Erster Teil Leseprobe:
Entschlackung tut not einfach weil es ihnen dafür nicht gut genug geht. Es sind Menschen, die nicht bei den Geburtstagen, Verlobungsfeiern, Bachelor-Partys oder Hochzeiten ihrer Freunde dabei sein können, ja nicht einmal deren neugeborene Kinder zu sehen bekommen, weil sie es einfach nicht schaffen – all das entgeht ihnen. Ihre Kräfte reichen auch nicht, um Glückwunschkarten zu besorgen. Denken Sie, das seien nur ein paar Leute hier und da? Es sind Menschenmassen! Viele von ihnen sind auf das in diesen Büchern enthaltene Heilwissen gestoßen. Sie setzen es um und erholen sich so weit, dass sie wieder am Leben teilnehmen können. Viele andere haben diese Kenntnisse noch nicht. Für mich sind die chronisch Kranken vergessene Seelen. Es ist eine Sache, sie nicht groß wahrzunehmen, aber zu vergessen, dass es sie überhaupt gibt, das ist etwas ganz anderes. Sie sind zu einem Leben gezwungen, das nicht weiter auffällt, und manchmal haben sie nicht einmal die Kraft, an irgendeinem Gespräch teilzunehmen, selbst wenn sich die Gelegenheit bietet – nichts macht uns in unserem Alltag auf sie aufmerksam. Oder sie können gerade noch so funktionieren, wie es in dieser Welt verlangt ist, sie sitzen in der Bürozelle neben uns, sind beim Abliefern und Abholen der Kinder kurz zu sehen und geben uns den Eindruck, alles sei in Ordnung. Wenn wir sie sehen, ist nichts Aufälliges zu bemerken. Vielleicht sagen wir dann: »Du siehst aber gut aus«, und meinen das ganz aufmunternd. Den Schmerz sehen wir dabei nicht, den Schwindel, die Schwankungen der Körpertemperatur, das Brennen, die Angst, die Depression, die drückenden Gedanken und Befürchtungen, den Gehirnnebel sowie die Erschöpfung, und das alles in diesem Gefühl der Ausweglosigkeit. Vielleicht handelt es sich um eine Freundin, die nur noch Arzttermine im Kopf hat und voller Sorgen ist, weil sie nicht weiß, womit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten soll. Wir nehmen nicht wahr, dass sie im Augenblick nichts dringender benötigt, als in ihrer bedrückenden Lage erkannt und angenommen zu werden, während wir ihr zugleich den Rücken stärken und ihr versichern, dass es schon wieder aufwärtsgehen wird.
Es gibt diese Millionen, ob wir ihre Lage wahrnehmen oder nicht. Heute sind weitaus mehr Menschen körperlichen und seelischen Leiden ausgesetzt als vor dreißig oder zehn oder auch nur fünf Jahren. Aufmerksam werden Niemand ist gegen Krankheit gefeit. Bei all den Einflüssen, denen wir in der heutigen Welt ausgesetzt sind und die auf unseren Körper einwirken, kann niemand einfach davon ausgehen, dass nicht eines Tages, wenn man es am wenigsten erwartet, erste Symptome auftreten. Wir wissen das alle, aber es geht nicht darum, in Ängsten zu leben. Es geht darum, die Augen nicht vor der Wahrheit zu verschließen. Wie viele Menschen kennen Sie, die gesundheitlich zu kämpfen haben? Ob sie es nach außen hin zeigen oder nicht, vermutlich ist es doch so, dass es für die meisten Leute in Ihrem Umfeld gilt. Und gut möglich, dass es auch für Sie gilt, sei es saures Aufstoßen oder Bluthochdruck, seien es Ängste oder Hautausschläge, sei es Psoriasis, Gehirnnebel oder Erschöpfung. Sie sind damit beileibe nicht allein. Beschwerden sind das neue Normal geworden.
Meist arrangieren wir uns irgendwie mit unseren Wehwehchen, wir nehmen sie hin und fragen uns nie, weshalb der Wissenschaft noch nichts dazu eingefallen ist. Leiden sind Status quo geworden. Manchmal jedoch – und zwar zunehmend – werden die Beschwerden so arg, dass sie die Lebensqualität beschneiden. Dann geht den Leuten manches von dem verloren, was sie bisher als Privileg genossen haben und was ihnen Freude machte. Dann werden sie in den Kreis der Millionen aufgenommen, die mit rätselhaften Gesundheitsstörungen daheim oder im Krankenhaus das Bett hüten. Sie irren von Arzt zu Arzt und von Spezialist zu Spezialist und bringen kaum noch ihren Alltag auf die Reihe, und der Lebensfunke glimmt nur noch kümmerlich. Sie verlieren den Mut. Heutzutage ist viel von »Bewusstheit« die Rede, als wäre damit wirklich eine Menge verbunden. Es ist ein hochliegendes, angeblich ein machtvolles und ermächtigendes Wort, es soll uns mit dem Gefühl unserer Füße auf dem Erdboden verbinden und mit den Menschen, mit denen wir zu tun haben, es soll uns helfen, unseren Tag zu bewältigen.
Aber was, bitte, ist Bewusstheit, solange uns nicht bewusst wird, was wirklich in uns vorgeht? Wenn wir einfach nicht darauf aufmerksam werden, dass wir uns auf dem Weg durchs Leben immer mehr mit Symptomen, Beschwerden und Krankheiten plagen müssen? Man kann den Eindruck bekommen, dass heute jeder ein Gesundheitsexperte ist und alle sich ständig darüber auslassen, was ihnen guttut und zum gewünschten Ergebnis führt und was nicht. Das ist alles gut und schön, solange wir nicht chronisch krank sind und uns noch nicht aufgefallen ist, was alles schiefgehen kann. Wenn wir zwanzig sind und unseren Proteinpulvershake mit Mandelmus anrühren oder uns eiweißreich und getreidefrei ernähren und dann in den sozialen Medien verbreiten, dass es uns verdammt gut dabei geht, steht das für einen bestimmten Zeitabschnitt oder ein bestimmtes Lebensalter. Wir fühlen uns unverwüstlich, wir schwärmen von der enormen Energie, die uns durch unsere trendige Diät und ebenso trendige Work out-Routine zuließt, aber wir merken nichts von dem, was sich vielleicht unter der Oberfläche entwickelt und vielleicht irgendwann entgleist, wir wissen nicht, was uns vielleicht in Zukunft einmal blüht. Neue Belastungen oder auch längst bestehende können unter der Oberfläche Symptome heraufbeschwören, die dann irgendwann als myalgische Enzephalomyelitis, chronisches Müdigkeits- oder Erschöpfungssyndrom beziehungsweise chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) oder irgendein anderes der unzähligen Symptome und Gesundheitsstörungen manifest werden – es sei denn, wir richten unsere Bewusstheit auf die wahren Entstehungsursachen solcher Probleme. Ist Entgiftung ein Ammenmärchen? Auf dem Gesundheitssektor greift die Anschauung um sich, spezielle Detox-Maßnahmen seien entbehrlich, weil sich der Körper auf natürliche Weise selbst von Schlacken befreie. In den Gesundheitsberufen gehen manche sogar so weit zu sagen, mit Reinigungsmaßnahmen werde nichts gereinigt. Das dürfte aber auf frühere und aktuelle Entschlackungskuren zurückzuführen sein, die uns nicht guttun – dieser ganze unverantwortliche Ausleitungsbetrieb mit seinen Pülverchen, Büchern und Programmen, die nicht von der tatsächlichen Funktionsweise des Körpers und nicht von seinen realen Bedürfnissen ausgehen.
So stellen sich Diät- und Ernährungsberater zum Schutz ihrer Patienten auf den Standpunkt, die natürlichen Selbstreinigungsmechanismen des Körpers seien ausreichend, aber es entgeht ihnen, dass sie da schlecht informiert sind. Ihre Ausbildung hat sie nicht wirklich darüber aufgeklärt, wie der Körper funktioniert, wenn es um Entgiftung und Entschlackung geht. Diese Experten übersehen, dass wir es nicht nur mit alltäglichen Giftstoffen zu tun haben, sondern auch mit pathogenen Keimen, also Krankheitserregern wie Viren und Bakterien, die sich unter der Bevölkerung rapide ausbreiten und bei Jung und Alt sogenannte Autoimmunerkrankungen und manches andere auslösen. Darüber hinaus haben wir es mit giftigen Leicht-, Schwer- und Halbmetallen zu tun, mit Pestiziden, Herbiziden, Lösungsmitteln, petrochemischen Stoffen und all den chemischen »Kampfstoffen« der heutigen Zeit, die unbemerkt ihr Unwesen in unserem tagtäglichen Leben treiben. Den Experten, die behaupten, Entschlackung sei unnötig, entgeht außerdem, dass die fettreiche Ernährung der allermeisten Menschen keine natürliche Entschlackung zulässt, sei es die keinerlei Regeln unterworfene Standardernährung, eine »ausgewogene« maßvolle Ernährung, modische Paleo- oder ketogene Diät oder eine überwiegend pflanzliche Ernährung mit Nussmusen, Ölen und Sojaprodukten.
Alle Fette machen unser Blut dicker, und das behindert die normalen Selbstreinigungsmechanismen des Körpers. Viele einflussreiche Wortführer, Diät- und Ernährungsberater, Gesundheits-Coaches, Ärzte und andere Angehörige der Gesundheitsberufe empfehlen sogar eine eiweißreiche Ernährung, erkennen aber nicht, dass damit automatisch ein hoher Fettverzehr verbunden ist, weil Erdnussmus, Nüsse, Lachs, Eier und Hühnerfleisch reichlich Fett enthalten, weshalb sie mit ihren Ratschlägen gerade die natürlichen Entschlackungsmechanismen ausbremsen, die nach ihren Aussagen völlig ausreichend sein sollten. Das geht nicht zusammen. Wir können den Menschen nicht raten, ihr Blut mit Fett zu überfrachten und es der Leber damit unmöglich zu machen, alle Gifte und Schlacken laufend wieder abzubauen, um dann gleichzeitig zu sagen, wir könnten uns Entschlackungs- und Entgiftungskuren sparen. Da mag eine Ernährungsform noch so gesund erscheinen, weil sie kein Fastfood, nichts Gebratenes und keine industriell verarbeiteten Nahrungsmittel zulässt – wenn sie dann reich an pflanzlichem oder tierischem Fett und Eiweiß ist, wird sie die Leber trotzdem überlasten und träge machen, welchen Namen sie auch tragen mag: Keto, Paleo, vegan oder irgendetwas ganz Neues. In diesem ganzen Durcheinander brauchen die Menschen zumindest die vernünftige Grundinformation, dass es wichtig ist, das Blut mit mehr Obst, Gemüse und grünen Blättern dünner zu halten sowie den Fettverzehr einzuschränken, weil wir nur dann eine Chance haben, die Schlacken wieder loszuwerden, die allein durch den eigenen Stoffwechsel entstehen, ganz zu schweigen von den Umweltgiften, mit denen wir täglich in Kontakt kommen. Wenn die Leber durch zu viel Fett träge wird, muss das Herz stärker pumpen. Überfettetes Blut transportiert auch weniger Sauerstoff, und in diesem Milieu gedeihen Krankheitserreger. Außerdem dringen Giftstoffe in überschüssiges Fettgewebe ein, das sich um die Organe herum bildet, wenn man ein Alter erreicht, in dem man nicht mehr wie früher zwei Stunden täglich Sport treiben kann und in dem es nicht mehr genügt, auf industriell verarbeitete Nahrungsmittel zu verzichten, um zu verhindern, dass sich um die Leibesmitte herum ein Rettungsring bildet. Den Gesundheitsfachleuten entgeht, dass sie es mit einer epidemieartig um sich greifenden Leberträgheit zu tun haben, und so geben sie der »Stoffwechselträgheit«, aber nicht der jahrelangen fettreichen Ernährung die Schuld für die Probleme. Noch schlimmer ist aber, dass gerade einflussreiche Stimmen und viele Angehörige der Gesundheitsberufe, die Entschlackungskuren als überflüssig, wenn nicht als Ammenmärchen bezeichnen, überhaupt nicht verstehen, was ein chronisch Kranker durchmacht. Sie wissen nicht, was es heißt, von Arzt zu Arzt zu pilgern und mal diese, mal jene Diagnose oder Nichtdiagnose zu bekommen und dann immer noch nicht zu wissen, was sie tun können, damit es ihnen wieder bessergeht. Das sind aber die Menschen, bei denen Entschlackung wirklich nötig wäre. Sie müssen über pathogene Keime und giftige Schwer-metalle Bescheid wissen, und sie müssen wissen, wie man sie wieder ausleitet, da-mit ihre chronischen Symptome und Lei-den ein Ende haben. Stellen Sie sich vor, wie das ist, chronisch krank zu sein – oder vielleicht wissen Sie es ja nur allzu gut. Wie fühlen Sie sich dann, wenn Sie in Ihrem Social- Media-Stream jemanden sehen, der jeden Tag ein, zwei Stunden Sport treiben kann und keinerlei sichtbares Fett am Körper hat? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie zu hören bekommen, das könnten Sie auch, wenn Sie sich aufrafften, ins Fitnessstudio gingen und außerdem mit diesen Proteinshakes anfingen? Und was schließlich, wenn es dann auch noch heißt, Sie würden sich doch sicherlich mit negativen Gedanken und Gefühlen selbst daran hindern, Sie seien einfach nicht positiv genug, Sie würden sich nicht richtig auf die Welt und das Leben einlassen?
So etwas müssen sich die Leute tatsächlich anhören. Sie müssen sich anhören, dass sie keine Entschlackungskur brauchen, sondern endlich mal anfangen sollten, ihr Leben mental in den Griff zu bekommen. Sie hätten sich ihre Probleme und Krankheiten selbst zuzuschreiben. Da-mit unterstellt man einem erheblichen Anteil der Bevölkerung – all denen, für die chronische Symptome alltägliche Realität sind –, sie seien nicht ganz zurechnungsfähig. Ist Entschlackung ein Ammenmärchen? Nein. Sie ist für alle um ihre Gesundheit Besorgten ein ganz wichtiges Hilfsmittel für den Kampf gegen die Belastungen des modernen Lebens – sofern man richtig dabei vorgeht. »Lifestyle« oder Lebensretter? Selbst wo Entschlackung mit etwas mehr Respekt betrachtet wird, ist es nicht unbedingt so, dass man ihr wirklich gerecht wird. Heute gelten Entschlackung und Entgiftung eher als kurzfristige, nicht gar so wertvolle Maßnahmen, während immer öfter von einer »ganz anderen Lebensweise« die Rede ist, die angeblich mehr ausrichtet und dauerhaft etwas bewirkt. »Ändere deinen Lifestyle, und dein ganzes Leben wird besser«, sagt man den Leuten. Nun sind Lifestyles gern imagezentriert, und man kauft sich da relativ schmerzfrei ein, wenn man das nötige Kleingeld hat. Traditionell haben Lifestyles ihre materialistische Seite – man hat bestimmte Taschen und Klamotten, fährt bestimmte Wagen, und manchmal gruppiert sich das Ganze um bestimmte Sportarten oder Hobbys. Viele Lifestyles tendieren mit der Zeit in Richtung Wellness. Ein früher Trend waren Bewegungskurse wie Aerobic. Es folgten Yoga, Pilates und Spinning, jeweils mit ihren Lifestyles und überaus gesund wirkenden Designer-Nahrungsmitteln und Supplementen. Seltsamerweise geht es dabei oft um schnelle Veränderungen des Aussehens und der ganzen Lebenshaltung. Man kreiert eine Marke und bezeichnet sie dann als Lifestyle – was aber nichts daran ändert, dass auch bei den Anhängern eines Tages Symptome und Gesundheitsstörungen und schließlich Krankheiten auftreten, zu denen den Ärzten nicht viel einfällt. Dann müssen sich die Betroffenen sagen, dass ihr schöner Lifestyle ihr Problem nicht beheben konnte und auch nicht verhindert hat. Beim Lifestyle geht es eher nicht darum, sich in irgendetwas hineinzuknien, die Ärmel aufzukrempeln und die Giftstoffe und Krankheitserreger aus dem Körper zu vertreiben. Hier besteht die Arbeit eher darin, dass man eine Bühne ausstattet und einen Vertrieb aufzieht, um aus dem eigenen Bild von Lifestyle einen Vollzeitjob zu machen.
Das ist eine ganz andere Arbeit, als im Körper eingenistete Gifte, Viren und Bakterien auszuräuchern, die einen irgendwann krank machen werden, falls sie das nicht bereits geschafft haben. Wenn man einen Lifestyle nur vorübergehend beobachtet, kann man leicht den Eindruck gewinnen, alles sei wirklich so, wie es dargestellt wird, und diene nicht ein-fach der Präsentation einer Marke. Verfolgt man die Sache jedoch länger in den sozialen Medien, stellt sich nach einiger Zeit heraus, wie die Meinungen sich ändern und wie die Chose schiefgehen kann. Verfolgen wir die Entwicklung noch länger, über fünf oder zehn oder noch mehr Jahre, zeichnen sich irgendwann deutliche Probleme ab. In der Rückschau könnte man dann fragen: »Wieso hat dieser Proteinshake mit Mandelmus oder der glutenfreie Avocado-Toast die Leute nicht vor diesen Symptomen bewahrt? «Antwort: Weil sich solche Lifestyles, denen die Leute sich verschreiben, nicht um die wahren Ursachen chronischer Krankheiten kümmern. Solange wir uns nicht vor Augen führen, was in unserem Körper wirklich vor sich geht, handelt es sich einfach um Spiele, auf die man sich bewusst einlässt oder in die man sich arglos hineinziehen lässt. Solche Lebensweisen sind letztlich Mutmaßungen, sie gehen von all den Fehlinformationen aus, die so im Umlauf sind, und spielen eigentlich mit unserer Gesundheit. Die Entschlackungs- und Entgiftungskuren in diesem Buch und in den früheren Büchern zur medialen Medizin gehen von dem aus, was tatsächlich in unserem Körper vorgeht und was kein Trend oder Lifestyle je berücksichtigen kann, einfach weil das, was wirklich in unserem Körper passiert, diesen »Trendsettern« nicht bekannt ist. Es spielt keine Rolle, welchen Lebensstil die Leute sich heute zu eigen machen, krank werden sie doch, und zwar massenhaft. Sie werden von ihren Symptomen ausgebremst und in die Knie gezwungen, und schließlich müssen sie ihr ganzes Leben rund um ihr Unwohlsein neu ausrichten. Selbst wenn sie sich gesund wirkenden Ernährungstrends verschreiben, wirklich fotogene Smoothies und Gerichte zubereiten und sich Fertigprodukte vom Leib halten, werden doch immer mehr von ihnen immer schneller krank als je zuvor. Ein Lifestyle rettet niemanden, denn hier wird einfach nicht gefragt, was uns letztlich krank werden und bleiben lässt. Man schöpft nicht aus wahrer Kenntnis dessen, was die Menschen wirklich beschwert und ihnen nicht das Leben erlaubt, das sie eigentlich führen sollten. Man forscht nicht nach den Pestiziden oder giftigen Metallen tief in den Organen Betroffener, auch nicht nach aktiven Viren, einem gestörten Immunsystem oder nach seelischen Verletzungen. Nein, das Rätsel, weshalb jemand überhaupt krank ist, wird hier nicht gelöst. Da mag jemand in seinen Dreißigern sein und Fotos von seinen oder ihren Adrenalin-Highs vor den Spiegelwänden der Muckibude oder auf der Langlaufpiste in den grünen Hügeln »teilen« – nichts garantiert uns, dass es so bleiben wird. Alles mag noch so gut aussehen, schon zwei Jahre später könnte uns eine Hashimoto-Thyreoiditis schachmatt setzen wie so viele andere Frauen und Männer. Stolz gepostete Fotos von ansprechend arrangierter »ausgewogener« Kost bewahren uns keineswegs vor ME/CFS und anderen Gesundheitsstörungen. Und wenn es uns schließlich so schlecht geht, dass wir gezwungen sind, alles zu hinterfragen, was wir je gehört haben, werden diejenigen, die noch nicht krank sind, weiterhin Fehlinformationen verbreiten. Sie zweifeln nicht an ihren Aussagen, lieber gehen sie davon aus, dass wir etwas falsch gemacht haben oder eben irgendeine körperliche Schwäche mitbringen. Wer bereits Hashimoto hat oder mit chronischer Erschöpfung kämpft, muss sich oft darüber hinaus auch noch sagen oder andeuten lassen, er oder sie sei ein Loser oder Versager. Vielleicht hat man ja die Ernährungsanleitungen nicht richtig verstanden, vielleicht hat man irgendeine psychische Macke und bildet sich die Symptome ein oder hat sie durch falsches Denken herbeigeführt. Vielleicht ist man halt einfach so ...Der Gedanke, dass »die Stärkeren überleben«, spielt gerade in der Gesundheitswelt eine große Rolle und weckt immer neue Begehrlichkeiten, die dann auch noch von den sozialen Medien geschürt werden. Die Haifische überleben, und alle anderen sind Köder, wenn nicht Beute. Da wird vergessen, dass wir alle im selben Boot sitzen und chronischen Krankheiten wie Hashimoto und Hunderten anderen zum Opfer fallen können. Solange wir jung sind und noch nicht mit gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert wurden, glauben wir, mit jedem neuen Trend oder schicken Lifestyle den heiligen Gral gefunden zu haben. Wir merken nicht, dass wir die Fehler früherer Generationen wiederholen, wenn wir uns fettreich oder eiweißreich ernähren oder Obst scheuen oder fanatisch unser viel zu anstrengendes sportliches Programm durchziehen. Unsere Ernährung heißt dann »pflanzlich«, »Paleo« oder »Keto«, und wir bilden uns ein, wir wüssten es besser als all die Menschen, die das vor uns ausprobiert haben und sich jetzt mit rätselhaften Leiden herumquälen. Und das ist noch nichts gegen das, was uns in den kommenden Jahren bevorsteht. Es wird alles noch schlimmer werden. Die Bilder von Leuten, die uns vorführen, was sie für ihre Gesundheit tun, werden immer verlockender werden, aber auch immer irreführender, vor allem für Menschen, die an allerlei Symptomen und Störungen laborieren und sich ernsthaft auf die Suche nach Lösungen machen. Videos und Podcasts werden uns mit ihren Versprechen strahlender Jugend bestürmen, und hier sind Falschinformationen Tür und Tor geöffnet, denn die Leute, die solche Videos und Podcasts ins Netz stellen, plappern einfach nach, was sie von ihren Ernährungsberatern, Trainern oder Freunden gehört oder in Zeitschriften gelesen haben, und das ganze verquere Durcheinander wird dann als die eine wahre Lehre ausgegeben. Wer über Monate oder Jahre mit chronischen Gesundheitsproblemen zu kämpfen hatte, weiß wirklich etwas. Vor allem wenn man nichts unversucht gelassen hat, um Linderung zu finden, und trotzdem weiter an seinen Symptomen leidet, ist einem bewusst, dass es jeden von uns treffen kann, auch wenn die Gesunden das nicht so sehen möchten. Ist man krank und sieht man, wie andere anscheinend ein tolles Leben haben, schafft das sicherlich eine gewisse Entfremdung, aber in dieser Lage bekommt man auch ein Gefühl für das empfindliche Gleichgewicht des Lebens. Selbst wenn man dann an sich zweifelt, weil einem immer wieder zu verstehen gegeben wird, man sei irgendwie schwach oder auf dem Holzweg, verfügt man doch über ein tieferes Wissen, das allen nutzen könnte, wenn sie nur zuhörten. Niemand verdient es, krank zu sein. Es müssen hier noch ganz andere Dinge eine Rolle spielen. So ist es auch. Wir können so viel mehr für unsere Gesundheit oder Heilung tun, als uns bekannt ist. Und das alles ist so viel einfacher, als wir es uns bislang vorstellen können. Um wahre Lösungen zu finden, brauchen wir etwas mehr als einen Lifestyle. Wir brauchen ein Buch, das Wahrheiten enthält, Antworten gibt und uns die Richtung zeigen kann, in der uns nach den Mühen des Krankseins das Licht der Heilung erwartet. Dies ist also kein Lifestyle-Buch, es ist ein Buch fürs Leben. Niemand will hier eine Marke aufbauen, es geht vielmehr darum, Sie aufzubauen, damit Sie wieder...
CD Die Schule der Medialität
13,90 €
*
|
|